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150 Jahre Heilpädagogik: Entstehung, Entwicklung und Perspektiven eines Faches

Symposium des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien
20. und 21. Mai 2011

Im Jahre 1861 erschien der erste Band des Buches "Die Heilpädagogik mit besonderer Berücksichtigung der Idiotie und der Idiotenanstalten" von Jan Daniel Georgens und Heinrich Marianus Deinhardt. Zugrunde gelegt war diesem Band eine Vortragsreihe, die in der Akademie der Wissenschaften in Wien stattfand. Damit wurde erstmals der Begriff "Heilpädagogik" in den fachlichen Diskurs eingeführt. In vielen inhaltlichen Positionen war das Werk dem Denken der damaligen Zeit voraus: Nach heutiger Begrifflichkeit könnte von der Idee einer gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder, von Koedukation und einem umfassenden Entwurf lebenslanger Bildung gesprochen werden. Im Unterschied zu späteren Vertretern der Heilpädagogik war auch in der Diskussion medizinischer Positionen eine deutliche Verortung im pädagogischen Denken festzustellen. Daher werden die beiden Autoren in Rezeptionen der 1970er und 1980er Jahre als Begründer einer wissenschaftlichen Heilpädagogik bezeichnet.

Aktuelle Quellenstudien stellen einige der vorausgegangenen Bewertungen in Frage und gelangen in nicht unwichtigen Punkten zu einer Neubewertung des Werks der beiden Pädagogen. Mit einem Symposium zum 150. Jahrestag des Erscheinens des Buches "Die Heilpädagogik" stellte das Institut für Bildungwissenschaft der Universität Wien neue Aspekte der Rezeption des Werkes von Georgens und Deinhardt zur Diskussion und fragte nach dem systematischen Gehalt ihres Ansatzes. Darüber hinaus wurde die geschichtliche Entwicklung der Heilpädagogik rückblickend bewertet und die Frage nach ihrem Beitrag für die zukünftige Entwicklung einer sich als inklusiv verstehenden Pädagogik gestellt.

 

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Letzte Änderung: 29.08.2014 - 14:52